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Wie Multitasking deinen Alltag erleichtern wird

Es gibt einfach Phasen, da hat der Tag einfach zu wenig Stunden für die Aufgaben, die man bewältigen möchte. Wie praktisch wäre es also, wenn man mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen würde? Multitasking klingt schon sehr verlockend, oder?

Definition

Steigen wir in das Thema ‚Multitasking‘ erst einmal mit der Definition ein, damit wir auf dem gleichen Stand sind. Laut dem Duden bedeutet ‚Multitasking‘ „gleichzeitiges Verrichten mehrerer Tätigkeiten“ oder aber auch „gleichzeitiges Abarbeiten mehrere Tasks in einem Computer“.

Wenn der Begriff aus der Technik stammt, können wir da überhaupt mithalten?

Was im Gehirn bei mehreren Aufgaben gleichzeitig passiert:

Die zu verarbeitende Information wird an der ersten Station aufgenommen: Die Ultra-Kurzzeitgedächtnis-Zone. Hier halten sich die Informationen nur wenige Sekunden auf, um dann in die Kurzzeitgedächtnis-Zone vorzurücken. In dieser Zone können sich die Informationen dann schon einige Minuten aufhalten. Die Informationen warten in dieser Zone auf die nächste freiwerdende Synapse, um einen Platz im Langzeitgedächtnis zu ergattern. Da es in den Zonen keine geordnete Schlange gibt, heißt es schnell sein, um einen der begrenzten Plätze zu erwischen. Ist die Zeit abgelaufen, müssen die übrigen Informationen das Gehirn wieder verlassen.

Der Jahrmarkt in unserem Kopf

Es geht im Gehirn also zu, wie auf einem Jahrmarkt bei den Autoscootern. Mittags, wenn der Jahrmarkt noch ganz leer ist, bekommt man problemlos einen Wagen und kann los düsen. Geht man hingegen am Wochenende gegen Nachmittag zu den Autoscootern, entscheidet der Zufall, ob man einen Wagen bekommt, oder nicht. (Nur mit dem Unterschied, dass unser Ticket nicht direkt verfällt. ? )

Konzentrieren wir uns also auf eine Aufgabe, wird die Information mühelos ins Langzeitgedächtnis befördert. Beim Multitasking entscheidet dann der Zufall, welche Information wieder aus dem Gehirn befördert wird bzw. im Langzeitgedächtnis platznehmen darf.

Gleichzeitiges Verrichten mehrerer Tätigkeiten ist nicht ganz richtig

Unser Gehirn verarbeitet die Reize und Informationen nicht gleichzeitig. Es wechselt zwischen den Tätigkeiten nur ganz schnell hin und her.

Vielleicht ist dir das auch schonmal beim Mitschreiben eines komplexen Themas passiert, dass du deine Notizen entweder hinterher nicht mehr entziffern konntest oder aber Worte entstanden sind, mit denen du überhaupt nichts anfangen konntest.
Du warst so sehr darauf fokussiert das Thema zu verstehen und jegliche Inhalte aufzufassen, um es im Zweifelsfall hinterher nochmal nachlesen zu können, dass du im Endeffekt nichts aus dem Telefonat oder der Vorlesung mitgenommen hast. Dein Gehirn ist so sehr mit beiden komplexen Tätigkeiten beschäftigt, dass du nur bedingt zuhören konntest.
Streng genommen sind Mitschriften ja auch mehr als zwei Tätigkeiten. Du hörst zu und schreibst mit, soweit ganz offensichtlich. Da wir aber nicht jedes einzelne gesprochene Wort mitschreiben, fassen wir im Kopf den Sinn des Satzes oder der Aussage in Windeseile zusammen und bringen diese Zusammenfassung komprimiert zu Papier. Also kein Wunder, dass die ein oder andere Information verschütt geht.

Mit dem Stress im Nacken alles gleichzeitig und auch noch gut zu machen, schleichen sich Unwohlsein, Hektik und Fehler ein

Wenn wir im Flow sind, können wir besser arbeiten. Werden wir herausgerissen, fällt es uns manchmal schwer, den Faden wiederzufinden. Wie zum Beispiel, wenn das Telefon klingelt. Auch wenn der Kollege das Gespräch annimmt, wurde unser Gehirn für kurze Zeit aus dem Konzept gebracht.

Was funktioniert

Wie schon erwähnt, ist unser Gehirn eigentlich nicht in der Lage, mehrere Tätigkeiten gleichzeitig zu meistern. Das stimmt aber nur bedingt. Schließlich atmen wir ja permanent, auch wenn wir gerade mit einer Aufgabe beschäftigt sind.

Deshalb sollten wir die Tätigkeiten in zwei Kategorien einteilen: Die komplexen und die automatisierten Tätigkeiten.

Automatisiert ist alles, was routiniert abläuft. Zum Beispiel, laufen, kauen, atmen oder auch ein Bettlaken bügeln. Wir kennen die Bewegung und müssen uns darauf nicht mehr konzentrieren.

Komplexe Aufgaben verlangen hingegen eine größere Aufmerksamkeit von uns. Hier ist unser Gehirn richtig aktiv. Und das sind auch die Aufgaben, die sich nicht gleichzeitig verrichten lassen. Beziehungsweise nur sehr schwer oder mit einer hohen Fehlerquote und Stress.

Wenn wir also Zeit sparen wollen, sollten wir eine automatisierte Tätigkeit mit einer komplexen kombinieren.

Und was noch effizienter ist: Mache dir bewusst, dass Multitasking quatsch ist! Fokussiere dich lieber auf eine Aufgabe und mache diese ordentlich und gewissenhaft. Wenn du vollkommen im Fokus auf diese eine Aufgabe bist, entstehen weniger Fehler, du stresst dich nicht unnötig und häufig ist man so viel schneller fertig, weil dein Gehirn nicht hin und her springen muss.

Alles in Allem:

Einigen wir uns also darauf, dass Multitasking ein Begriff aus der Technik ist („gleichzeitiges Abarbeiten mehrere Tasks in einem Computer“). Unser Gehirn ist für gleichzeitiges Verarbeiten mehrerer komplexen Aufgaben nicht geeignet. Es springt einfach nur enorm schnell zwischen den Aufgaben hin und her und lässt dich so schneller Fehler machen und auch stressen.

Fokussiere dich lieber auf eine Aufgabe, erledige diese ordentlich und gewissenhaft und komme im Endeffekt schneller ans Ziel, als bei der gleichzeitigen Bewältigung beider Aufgaben. Mache dir klar, dass wir keine Maschinen sind, die man nach den Wünschen und Bedürfnissen aufrüsten und umprogrammieren kann.

Deine Aufgabe:

Ist Multitasking bei dir vollkommen normal? Und denkst du, dass du sonst gar nicht alle Aufgaben bewältigen könntest, wenn du nicht mehrere kombinierst? Dann starte doch einfach mal den Versuch, dich nur auf eine einzige Aufgabe zurzeit zu konzentrieren. Fange erst die nächste Aufgabe an, wenn die andere abgeschlossen ist. Auch ein klingelndes Telefon oder eine aufploppende E-Mail zählen zu anderen Aufgaben. Beseitige alle Störungen und begebe dich in den Flow! Jede Ablenkung bringt dich aus diesem Zustand heraus und kostet Zeit.

Reflektiere am Ende des Tages oder der Woche, wie sich das fokussierte Arbeiten für dich angefühlt hat und was es mit deiner Menge an Aufgaben gemacht hat. Ist mehr liegen geblieben? Wie steht es um dein Stresslevel? Wie gut kommst du in den Arbeitsfokus hinein?

Wenn du dich näher mit dem Thema auseinandersetzen möchtest, kann ich dir diesen Artikel sehr empfehlen: https://paedagogik-news.stangl.eu/multitasking-eine-illusion/

Disclaimer: Ich bin kein Hirnforscher, Psychologe oder ähnliches. Es handelt sich hier lediglich um meine Gedanken, Meinungen und Erfahrungen, die ich mir entweder angelesen oder durch meine eigenen Erfahrungen oder Beobachtung gemacht habe, die ich gerne an dich weitergeben möchte. Also lasse mir auch gerne deine Meinung zu dem Thema da.

Michaela

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