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Die Wirkung von Affirmationen und wie du sie nutzt

25. November 2020
Planung & Organisation

Ist dir eigentlich bewusst, wie kraftvoll deine Worte sind? Mit wenigen Worten kannst du deinem Gegenüber ein Lächeln oder auch eine Träne ins Gesicht zaubern. Die aufbauenden Worte der Freundin schaffen neue und manchmal auch ungeahnte Kräfte. Die liebevollen Worte des Partners lassen das Herz höher springen. Und genauso kraftvoll sind eben auch deine Worte dir selbst gegenüber. Und genau hier hockt der wohl größte Kritiker in deinem Leben: In deinem Kopf! Und dem Kritiker gehen wir heute mit Affirmationen an den Kragen.

Was sind Affirmationen?

Affirmationen sind selbst bejahende Sätze, die du dir vorsagst. Entweder leise für dich in deinem Kopf oder auch laut ausgesprochen. Meistens sind die Worte kraftvoller, wenn wir sie auch laut aussprechen. So formen sich die Worte nicht nur in deinem Kopf, sondern gehen dir auch über die Lippen und anschließend nimmst du diese Worte über deine Ohren auf. So nimmst du dir Affirmationen vielfältiger wahr und verinnerlichst sie intensiver.

Aber auch das leise, innerliche “aussprechen” der Affirmationen ist wirksam. Du musst dich lediglich darauf fokussieren und den Worten eine Bedeutung schenken. Was ich damit meine, erkläre ich dir im nächsten Punkt. Jetzt aber erst einmal zurück zum Punkt, was Affirmationen überhaupt sind.

Das, was du sagst oder denkst sind weit aus mehr, als einfach nur Worte. Worte stecken ganz dicht mit den Gedanken und Handlungen unter einer Decke. Fütterst du die letzteren beiden mit negativen Worten und harter und unfairer Kritik, springen diese darauf an und stimmen mit ein. Deine Gefühle schwingen zum Negativen und in deinen Handlungen spiegelt sich das in Form von Zurückhaltung, Schüchternheit oder auch Unbehagen aus. Je häufiger du negative und zerstörende Gedanken unter diese Decke einlädst, desto mehr stacheln sich die 3 gegenseitig an. Wenn die Gedanken also mal einen guten Tag haben, kann die Handlung genauso gut den Wind aus den Segeln nehmen.

Also ein ewiger Kreislauf, der dadurch entsteht, dass du nicht wohlwollend mit dir sprichst. Sicherlich hast du schon oft gehört, dass du so zu dir sprechen sollst, wie du mit einem Freund redest. Würdest du deinem besten Freund sagen, dass er sich nicht so anstellen soll, wenn er weinend vor dir steht und sagt, dass er überfordert ist oder einfach einen miesen Tag hatte? Ich schätze nicht! Stattdessen versuchen wir über die Gefühlsebene und der Handlung die Gedanken zu verändern.

Die 3 funktionieren nur miteinander. Und so wie du die 3 fütterst, behandeln sie sich auch untereinander. Und hier kommen nun die Affirmationen ins Spiel, die deine Gedanken steuern sollen.

Wenn du dir gut zuredest und immer wohlwollende Worte für dich bereit hast, kannst du quasi ALLES erreichen, was du dir wünschst. Warum gibt es sonst Cheerleader, die ihre Mannschaft anfeuern oder die Zuschauer am Rande eines Marathons, die ihre Tröten tröten und die Banner schwingen? Weil es so unfassbar motivierend und kraftspendend ist, wenn einem gut zugesprochen wird! Wie gesagt: Der Kopf gibt das Kommando und der Rest zieht dann einfach nach.

Wie du mit Affirmationen arbeitest

Am wirksamsten ist es, wenn du dir einen Satz (oder auch mehrere Sätze) überlegst und ihn täglich wiederholst. Beispielsweise jeden Morgen nach dem aufstehen, währenddessen du vielleicht noch im Bett sitzt. Leichter wird es für dich, wenn du dir diesen Satz in deine Routine einbaust. So vergisst du nicht, dir den Satz vorzusagen.

Anfangs wird es sich komisch anfühlen, sich so wohlwollende und vollkommen optimistische Sätze zu sagen. Aber da musst du einmal kurz durch! Das tut nicht weh, sondern ist einfach nur unangenehm. Wie der Gang in kaltes Wasser. Nach einer gewissen Zeit gewöhnst du dich daran 😉

Du kannst deinen Satz einmal aufsagen oder auch einige Male wiederholen. Wichtig ist, dass du dich in diese Worte hineinfühlst. Rattere den Satz nicht einfach herunter, damit es abgehakt ist. Fühle stattdessen diese Worte. Wie fühlt sich dieser Satz an, wenn er bereits wahr ist?

Hier ein kleines Beispiel: “Ich bin mutig”. Wie stellst du dir dein Leben vor, wenn du mutig bist? Wie fühlt es sich an? Was würdest du anders machen? Stelle dir die Situation oder dein Ziel hinter der Affirmation ganz genau vor. Je intensiver du diese Worte mit Gefühlen und Körperempfindungen (wie zum Beispiel leichtes Herzklopfen oder auch Kribbeln im Bauch) verknüpfst, desto leichter verankern sich diese Worte in deinem Kopf. So als wäre dein Kopf ein E-Mail-Postfach, das die eingehenden Mails (Worte) filtert. “Sie haben gewonnen!” oder auch “Sie sind so supertoll!” werden möglicherweise direkt in den Spamordner geschoben. Außer sie kommen von einem vertrauenswürdigen Absender. Und das erreichst du durch diese positive Aufladung.

Wie du deine Affirmation findest

Hier gibt es nicht viele Regeln zu beachten. Du kannst jeglichen Satz verwenden, der sich für dich passend anfühlt. Es muss lediglich diese Punkte erfüllen:

  • wohlwollend und positiv formuliert
    • Denke sehr optimistisch! Was wünscht du dir? Was möchtest du erreichen?
  • keine Verneinung
    • Verwende andere Worte als ‘nicht‘, ‘keine‘ oder auch schwammige Worte wie ‘könnte‘ in deinen Affirmationen. Das Wort ‘nicht’ wird vom Gehirn schnell ausgeblendet. Wenn auf einem Schild steht “Fahrrad hier bitte nicht abstellen” Nimmt das Gehirn den Anfang und das Ende wahr und fügt sich den Sinn selbst zusammen. Also ganz klare Anweisung: Fahrrad soll dort abgestellt werden. Und so wird aus dem “Ich bin nicht unsportlich” eine klassische, demotivierte Couchpotato.
  • sollte zu deinen Wünschen und Zielen passen
    • Du kannst dir natürlich alles aussuchen, was du möchtest. Kraftvoller werden deine Worte jedoch, wenn du dieses ‘neue ich’ auch Wirklichkeit werden lassen möchtest. Sich zu sagen, dass man schön ist, ist immer eine gute Idee. Wenn das aktuell aber nicht dein Problem ist und somit nicht relevant ist, wird diese Affirmation wenig bewirken können.
    • Frage dich also, was du gerne erreichen möchtest und wie du das schaffen kannst. Du möchtest gerne schneller schwimmen, um an einem Wettbewerb teilzunehmen? Dann schaue dir an, was dich aktuell daran hindert, schneller zu schwimmen. Gibst du zu schnell auf? Verlierst du auf der halben Strecke den Mut und somit auch die Kraft? Bist du beim Startsignal nicht fokussiert genug und verpasst den Start? “Ich besitze die mentale Stärke den Wettbewerb zu gewinnen. Ich habe die Kraft und motiviere mich, mein bestes zu geben.” Ist hier nur eines von unzähligen Beispielen.

Formulierungshilfen

  • Ich bin …
  • Ich kann …
  • Ich werde …
  • Ich glaube an mich, dass …
  • Ich erlaube mir …
  • Ich habe die Kraft
  • Ich habe die Stärke
  • Ich weiß, dass ich … schaffen werde, weil …
  • Ich werde jeden Tag …

Alles in Allem:

Wir reden mit uns Tag für Tag unzählige Minuten und auch Stunden. Und manchmal kommt da verdammt viel Müll zustande. Und dieser Müll in deinem Kopf blockiert deine Handlungen und wirkt sich auf deine Gefühle aus. Das wiederum führt dazu, dass du immer weniger nette Worte für dich bereit hältst, was sich deine Handlungen und Gefühle nur allzu gerne annehmen und auf den Zug mit aufspringen. Dein Kopf ist der Chef und gibt das Kommando an. Und wenn der Chef sagt, es ist Zeit zu meckern und zu kritisieren, ziehen die Kollegen ‘Gefühle’ und ‘Handlungen’ natürlich mit. Anfangs halten die beiden Kollegen vielleicht noch dagegen, weil es ihnen falsch vorkommt, aber irgendwann werden die beiden “Betriebsblind” und ziehen mit. Der Chef wird schon richtig liegen mit seiner Strategie. Der Laden läuft hier ja schließlich schon seit einigen Jahren. Von der Qualität wird hier in dem “Unternehmen” aber nicht mehr gesprochen.

Und das ist der Punkt, wo die wohlwollenden und positiven Worte, als Affirmationen, ins Spiel kommen. Der Chef wird gecoacht, damit er seine Mitarbeiter besser führen kann und so das Unternehmen erfolgreicher werden lassen kann.

Jeden Tag werden bestimmte Sätze wiederholt, bis sie der Chef verstanden hat.

Deine Aufgabe:

Also Chef: Überlege dir mindestens einen Satz, der zu deinen Zielen oder Wünschen passt. Formuliere ihn wohlwollend und sehr optimistisch. Denn du kannst alles schaffen!

Und dann überlege dir im nächsten Schritt, wann du dich deiner Affirmation widmen möchtest. Direkt morgens nach dem Aufstehen? Nach dem Zähne putzen? Kurz vorm Zubett gehen? Baue eine Regelmäßigkeit auf, damit du diesen neuen Part in deinem Leben nicht vergisst. Du kannst dir auch eine Erinnerung erstellen. (Haftnotizzettel am Spiegel, Wecker, Knoten im Taschentuch)

Und dann heißt es: 30 – 90 Tage diesen wohlwollenden Satz aufsagen. Und dann solltest du den Effekt spüren und verinnerlicht haben (Spüren wirst du ihn auch schon vorher!)

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